Wenn sich das Leben nur noch ums Essen dreht
Rund 160 Schülerinnen und Schüler besuchten die Ausstellung „Der Klang meines Körpers – Kreative Wege aus der Ess-Störung“, die vom 10. bis 21. Juni in der Schenkerhalle Waldkraiburg zu sehen war. Das Gesundheitsamt Mühldorf a. Inn hatte dies in Kooperation mit dem Kreisjugendring möglich gemacht.
Die Sozialpädagoginnen des Gesundheitsamts führten mehrere Klassen des Gymnasiums und der Realschule Waldkraiburg sowie eine Jugendwohngruppe durch die Ausstellung. In gemeinsamen Workshops setzten sich die Jugendlichen mit den verschiedenen Formen und Ursachen von Essstörungen auseinander.
Die von der Bayerischen Zentrale für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) zur Verfügung gestellte interaktive Ausstellung gibt Essstörungen ein Gesicht, informiert auf anschauliche Art und Weise über Erkrankungsformen und bietet einen einfühlsamen Einblick in die Erlebniswelt betroffener Jugendlicher.
Im Mittelpunkt stehen die persönlichen Geschichten von Betroffenen. Sechs Jugendliche und junge Erwachsene haben die Ausstellung gemeinsam mit einer Musiktherapeutin entwickelt. Sie kommen durch ihre eigenen Texte, Bilder und Songtitel zu Wort und geben so einen Einblick in die Sorgen und Nöte Jugendlicher. So finden sich Themen wie Mobbing, das Streben nach Perfektion oder der Tod eines nahestehenden Menschen in ihren Biographien.
Neben der Darstellung möglicher Ursachen möchte die Ausstellung vor allem für die Signale sensibilisieren, die auf eine Essstörung, wie Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating hindeuten und zeigen, wie Betroffene auf dem Weg aus der Sucht unterstützt werden können.
Bei einer Fortbildung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wurden pädagogische Fachkräfte aus Schulen und Jugendarbeit gegenüber der Thematik sensibilisiert. Carola John- Hofmann und Andrea Nestler, Sozialpädagoginnen am Gesundheitsamt, zeigten Möglichkeiten der Prävention von Essstörungen auf und besprachen den Umgang mit Betroffenen.
„Die Pubertät ist oftmals die Zeit, in der sich Essstörungen entwickeln und manifestieren können. Von Essstörungen betroffene junge Menschen reagieren zunächst häufig abweisend auf Hilfsangebote. Umso wichtiger ist es, im Kontakt zu bleiben und ihnen Unterstützung, auch bei der Suche nach therapeutischer Hilfe, anzubieten“, so Carola John-Hofmann.
Bei Fragen zum Thema wenden Sie sich gerne an gesundheitsförderung@lra-mue.de
Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.